Unser Gewächshaus Nr. 2

Last Updated on 20. August 2021

Oder besser Gewächshäuschen? Sonderlich groß ist es mit 7,5m² ja nicht, dafür bietet eine Seite nun 2,5m Platz nach oben. Im GWH Nr. 1 ist hier aufgrund der Dachschräge bei 1,5 – 1,75m schon Schluss. Die meisten Tomatensorten verlangen da aber deutlich mehr Raum. Als Anlehngewächshaus ist man immer von der vorhandenen Traufenhöhe des Gebäudes abhängig, an welches das Anlehngewächshaus angebaut werden soll. Würde ich ein freistehendes Gewächshaus speziell für Tomaten bauen, wäre es deutlich höher. Das Abhängen der Tomaten praktiziere ich auch, jedoch wachsen manche Sorten so eifrig, dass man ab und an die noch nicht ausgereiften Früchte auf dem Boden liegen hat, während der Spitzentrieb schon an die Decke stößt.

Die Konstruktion ist diesmal sehr simpel. 70×70 Kanthölzer stehen senkrecht in Einschlaghülsen und sind mit den Dachbalken verschraubt. Ein Paar Querverstrebungen zur Stabilität und zur Auflage der Platten an den smalen Seiten und fertig war das Ganze. Als Holzart habe ich wieder Lärche verwendet, diesmal vorbehandeltes Holz. Da der Schuppen auf der schmalen Seite 3m misst passen 3Doppelstegplatten perfekt ohne Zuschnitt. Auch sonst habe ich alle Maße so gewählt, dass ich Standardmaße des Glasanbieters nutzen konnte, außer natürlich bei den Dreiecksplatten an der Dachschräge. Zumind reduzieren sich die Kosten und es entsteht kein Abfall.

Als Platten habe ich wieder langlebiges Acrylglas verwendet, diesmal allerdings einen alternativen Hersteller zu Plexiglas. 20Jahre Garantie gegen Vergilbung gibt der Hersteller, in sofern denke ich, dass ich es nicht austauschen muss, es sei denn, dass ich den Hakenstil o.ä. durch das Glas schiebe. Nachhaltigkeit ist also gegeben. Die Platten sind natürlich kein Schnäppchen, aber wenn ich sehe, wie “lange” die 300-500€ GWH aus fem Baumarkt so in der Nachbarschaft stehen, manche mit viel Sturmschutzbastelei nur 2Jahre, dann hat sich das in wenigen Jahren sogar preislich ausgezahlt. Das GWH Nr. 1 steht jetzt das 6. Jahr, das Glas ist immer noch wie neu. Eine Tür und ein Kippfenster fehlt momentan noch. Die wird vor dem Winter noch nachgerüstet. Ebenso ein Sockel. Normal fängt man ja mit dem Sockel an, ich möchte aber keine dicke Betonmauer mit 40cm tiefem frostfreiem Streifenfundament, sondern nur ein schmalen Abschluß aus Rasenkantensteinen. So ist es beim alten GWH auch gebaut worden und das reicht mir völlig. In einem Streifenfundament stecken mehrere Säcke Beton für dessen Herstellung eine ganze Menge CO2 in die Luft geblasen wurde. Ich sehe auch keinen wirklichen Vorteil einer Mauer. Die Rasenkantensteine sind natürlich ebenfalls aus Beton, dennoch spart diese Bauweise gut 3/4 davon ein.

An der Holzwand werden noch 3 Schienen angebaut in die Regalausleger eingehängt werden können. Dann lassen sich im Frühjahr dort 2 Regalbretter einlegen damit Anzuchtplatten dort platz finden. Die Bretter und die Halter können dann Ende April sehr einfach wieder entfernt werden, damit dann Platz für Tomaten ist. Im alten Gewächshaus ist das Regal dauerhaft algelegt, allerdings nutze ich die Regale im Sommer auch zur Trocknung von Saatgut und eben als Ablage für Pflanztöpfe. Nicht ganz ideal, die liegen eigentlich besser im Dunkeln ohne dem UV-Licht ausgesetzt zu sein. Die Quickpots lagere ich deshalb in dem Schuppen nebenan, aber für alle Pflanztöpfe und Minigewächshäuser ect. reicht der Platz dort nicht. An den Konstruktionshölzern habe ich ein beschichtetes Stahlband angeschraubt, an dem die Tomaten angehängt werden können. Zuerst wollte ich Draht nehmen, hatte aber nichts passendes da. Das Lochband hält die Tomaten ebenso und ist ganz schnell angebracht. Der Boden wird bis zum nächsten Frühjahr noch vermischt mit Lehm und tonhaltigem Mutterboden. Momentan ist es mit Kompost aufgehübschter Sandboden. Obwohl dieser in diesem Jahr sehr gut funktioniert hat. Im GWH Nr. 2 hatte ich Anfang des Jahres rigolt und 10 Schubkarren der untersten Schicht abgefahren. Eingebracht hatte ich 7 Karren abgelagerten Pferdemist und 3 Karren mit abgelagertem Kompost. Das war für viele Tomatensorten zuviel und sie quittierten es mit Blütenendfäule. Es war aber auch ein guter Vergleich, welche tomatensorten hier empfindlich reagierten und welche nicht. Meine Standardsorten hatten gar keine Probleme damit, andere Sorten teils so heftig, das 95% der Früchte verfault sind. Mit Sand als Untergrund ist es aber immer ein wenig schwierig. Der wäscht sich schnell aus und ist von den Nährstoffen her nicht so sehr ausgelichen. Hier muss man einfach viel mehr experimentieren als bei lehmhaltigen Böden. Nur mit Kompost und Mist auf dem Sand wird man nicht glücklich.

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